Schule der Vielfalt

Schule der Vielfalt ist ein bundesweites Antidiskriminierungsnetzwerk, welches sich dafür einsetzt, dass an Schulen mehr gegen Homo- und Trans*feindlichkeit und mehr für die Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensweisen getan wird.

Das Gymnasium Odenthal ist seit Februar 2010 eine der ersten Projektschulen in diesem Netzwerk und entwickelt seitdem Konzepte fort, wie im Schulleben respektvoll mit Diversität umgegangen und dabei die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung thematisiert werden kann.

SCHLAU-Workshops

So finden beispielsweise seit über 10 Jahren regelmäßig SCHLAU-Workshops in den 9. Klassen statt, um mit jungen lesbischen, schwulen, bi, trans*, inter* und queeren Menschen ins Gespräch zu kommen. Mittels pädagogischer Methoden und evaluierter Konzepte führen die ehrenamtlichen Teams von SCHLAU niedrigschwellig und unaufgeregt in die Themengebiete ein. Dabei wird über Lebenswirklichkeiten und Biografien, das eigene Coming-Out der Teamer_innen, Diskriminierungserfahrungen sowie über Vorurteile und Rollenbilder gesprochen.

Die Regenbogen AG – Die Queer-Straight-Alliance

In der Diversity-AG des Schulzentrums Odenthal, die Regenbogen AG – Die Queer-Straight-Alliance, treffen sich wöchentlich engagierte Schüler_innen der Klassen 7 – Q2, um an Projekten wie einer Promigalerie oder einem digitalen Stationenlernen zu LSBTIQ*-Themen zu arbeiten. Darüber hinaus kümmert sich die AG um Info-Stände zum Tag der offenen Tür oder zum IDAHOBIT (International Day Against Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*phobia) am 17. Mai. Auch entsendet die AG Delegierte für die Vernetzungstreffen der Projektschulen von Schule der Vielfalt.

Literatur und Filme

Des Weiteren besitzt unsere Bibliothek mittlerweile eine größere Auswahl an queerer Literatur und queeren Filmen und trägt damit zur Sichtbarkeit von LSBTIQ* bei.

Allgendertoiletten (Unisextoiletten)

Seit 2016 besitzt das Schulzentrum auch Allgendertoiletten/ (Unisextoiletten). Hintergrund ist, dass es für intersexuelle Personen oder Personen mit einer nonbinären Transgender-Identität schwierig ist, eine geschlechtergetrennte Toilette aufzusuchen, da diese Personen, sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht eindeutig zuordnen.

Unsere Unisextoiletten sind nicht explizit als solche ausgewiesen und haben keine Toilettensymbole. Lediglich der Hinweis: „Ja! Du bist hier richtig!“ soll möglichen Irritationen entgegenwirken.

Gendergerechte Sprache

„Die Gleichbehandlung der Geschlechter wird im Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland garantiert. Um Gleichstellung zu realisieren, ist der Sprachgebrauch ein relevanter Faktor.“ So schreibt es der Duden in seiner aktuellen Ausgabe.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, nutzen große Teile des Kollegiums am Gymnasium Odenthal bereits den Gender Gap oder das Gendersternchen. Dadurch werden alle soz. Geschlechter & Geschlechtsidentitäten berücksichtigt und es wird sprachlich verdeutlicht, dass mehr als zwei Geschlechter existieren. Z.B.: Schüler_innen/Schüler*innen.

20180517_110631 — Plakatentwurf eines EF-Kunstkurses: Auftrag „Entwirf ein eigenes Projektplakat für das Antidiskriminierungsnetzwerk Schule der Vielfalt“

Unterricht

Auch im Unterricht gilt es, in allen Fächern Vielfalt in Bildern, Inhalten und Sprache abzubilden. Dabei kann LSBTIQ* konkret thematisiert werden oder auch in Zusammenhängen vorkommen, in denen es nicht unmittelbar um z.B. Lesbischsein oder Schwulsein geht.

Vernetzungstreffen

Vernetzen für Vielfalt

Am 17. November 2021 fand endlich wieder in Präsenz das jährliche Vernetzungstreffen der Projektschulen von „Schule der Vielfalt“ statt. Organisiert vom Biologielehrer und Gründer der Regenbogen-AG am Gymnasium Odenthal, Herrn Kiefer, kamen Schüler_innen und Lehrkräfte aus Schulen in NRW und auch aus Hessen und Rheinland-Pfalz in der Aula des Schiller- und Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasiums in Köln zusammen, um sich darüber auszutauschen, wie man die Umgebung der Schulen toleranter gestalten kann.

Einer der Vorschläge, die immer wieder aufkamen, waren z.B. Unisex-Toiletten, die es für nichtbinäre Menschen und Transmenschen an der Schule einfacher machen würde, sich akzeptiert und unterstützt zu fühlen. Ein anderer Vorschlag war möglichst viel Aufklärung unter Lehrkräften und Schülern, um Ignoranz und Intoleranz zu minimieren.

Allerdings stoßen diese Vorschläge auch auf Ablehnung innerhalb der Schulfamilien. Manche Eltern, aber auch Lehrkräfte unterstützen solche Aufklärungsprojekte nicht immer. „Solche Dinge sollten Kinder nicht lernen.“ oder „Ich will dieses Verhalten nicht auch noch fördern.“ sind bisweilen Reaktionen, die zeigen, wieviel Unsicherheit und Unwissen im Umgang mit dem Thema Vielfalt herrschen. Dass Projekte, die vielen Kindern helfen würden, durch einzelne Individuen verhindert werden, ist sehr schade. Es ist oft überraschend, wie sehr gegen bestimmte „liberale“ Denkweisen angekämpft wird. Die Hauptursache solcher schädlichen Meinungen scheint Intoleranz und Unverständnis zu sein – was Aufklärung an der Schule wiederum noch wichtiger macht.

*WAS KÖNNEN WIR DAGEGEN TUN?*

Die Regenbogen-AG am Gymnasium Odenthal steht jedem offen und trifft sich jeden Donnerstag um 14.30 Uhr im Computerraum.

Wenn du teilnehmen und deine Ideen zur Verbesserung deiner Schule teilen möchtest, kannst du einfach vorbeikommen.

*WEIL VIELFALT MIT UNS BEGINNT!*

Sandra Tarnutzer, 9c