Vor einigen Tagen durften die 7. Klassen in Begleitung ihrer Lehrer*innen das Theaterstück „Fake oder war doch nur Spaß“ an unserer Schule miterleben. Die mobile Theaterproduktion von Karl Koch, welches von einem Schauspieler*innenteam aus Berlin aufgeführt wurde, zeigt spielerisch aber ernst auf, was Cybermobbing ist, wie es entsteht und welche Folgen es haben kann.
Das Theaterstück erzählt eine fiktive Geschichte, welche durch eine Vielzahl an realen Fällen inspiriert ist. Diese handelt davon, wie ein junges Mädchen von ihren engen Freund*innen zum Mobbingopfer gemacht wird und immer tiefer in die Abgründe des Cybermobbings versinkt, ohne dies selbst zu realisieren.
Es gibt eine Vielzahl an Charakteren, die zum besseren Verständnis der Situation beitragen. So schlüpfen die beiden Schauspieler*innen – neben den offensichtlichen Rollen von Opfer und Täter*innen – auch in die Rolle des Vaters des Opfers, der zwar mitbekommt, was seiner Tochter geschieht, allerdings erst viel zu spät eingreift. Auch die Perspektive der Lehrer*innen wird hier mit einbezogen. Diese greifen ziemlich früh in das Geschehen ein, können dem Opfer aber kaum nachhaltig helfen.
Das Stück endet damit, dass der Ex-Freund des Opfers im letzten Moment eingreift und so das Mädchen vor dem potenziellen Suizid rettet. Das Opfer schafft es auch dann nach einiger Zeit wieder zurück ins normale Leben und das Stück endet mit einem Happy End: die Protagonistin schafft es – auch dank der Hilfe von Therapeut*innen – sich von den Mobbern zu distanzieren und fängt an ihr Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken.
Wir Scouts fanden das Theaterstück grundsätzlich sehr gut dargestellt. Die Message hinter dem Stück wurde den Zuschauenden sehr deutlich vor Augen geführt. Insbesondere die vielen Charaktere haben die Vielschichtigkeit von Mobbing und die Ausweglosigkeit, die ein Opfer durchlebt, sehr gut dargestellt.
Kritik gibt es aus unserer Perspektive aber hinsichtlich des „Happy Ends“, denn viele von uns sind der Meinung, dass man hätte zeigen können, wie schlimm Cybermobbing enden kann. Dies hätte verstärkt dazu beigetragen, zu verdeutlichen, dass es sich dabei nicht um einen blöden Spaß handelt.
Positiv hervorzuheben ist die abschließende Frage- und Reflexionsrunde zwischen Schüler*innen, Lehrer*innen und den beiden Schauspieler*innen.
Wir fanden alle diesen recht neuartigen Weg, Jüngeren dieses wichtige Thema nahezulegen, sehr interessant und hoffen, dass die die Schüler*innen nun wachsamer sind, wenn sie in Mobbingsituationen geraten oder diese beobachten.
Paul Kirchner, Q1 (stellvertretend für die Medienscouts)